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Nr. 27

Haramsøy, 27.03.2011

Hallo!

Jetzt ist es aber höchste Eisenbahn mit Nachrichten von unserer Insel. Zeit übrig dafür haben wir ja nie, aber grade eben fiel mir ein daß es wohl eine Frage der Prioritierung ist. Es ist Sonntagabend, die Kinder sind im Bett und es sieht aus wie Bombe- im ganzen Haus (okay, in der Garage geht’s grad noch so). Es steht also die Wahl zwischen aufräumen, bügeln etc. oder Sofasitzen mit etwas nützlichem zwischen den Händen ;-) Leerlauf gibt’s nicht. Micha sitzt mit der Steuererklärung- da will ich mich auch besser nicht einmischen.

Gerade haben wir mal wieder eine „Schöner Wohnen“ - Aktion hinter uns. Paul hat ein Zimmer bekommen. Dazu mußte aber das Arbeitszimmer in den Keller umziehen- in das sogenannte „U-boot“. Dieses mußte vorher noch renoviert werden. Dann mußte das zukünftige Jungszimmer renoviert werden... Dann ist Paul da eingezogen und seine Sachen auch. Marianne zog in Paules altes Bett und Karli in Mariannes. Alle Kindersachen sind aus dem Bad in die Kinderzimmer gezogen. Und jetzt finden wir gar nichts mehr.

Paule hat jetzt ein wirklich schönes Weltraumzimmer mit Hochbett und Marianne und Karli haben die Ritterburg übernommen. Der größte Vorteil? Legobauten, Legoautos und Kleinteile bleiben in Paules Zimmer und diffundieren nicht mehr durchs ganze Haus.

Das ist auch deswegen praktisch, weil die Teile dadurch auch vor Emma sicher sind. Emma ist unser neues Familienmitglied: Im Dezember geboren, ca. 500g schwer, mit graublauem Pelz und weißen Pfoten. Sie spielt gern , ganz besonders mit Legoteilen, Matchboxautos oder den getrockneten Brotkrusten die Karli unter der Eckbank deponiert.

Emma ist in unser Leben gekommen, weil Joko, unser 8jähriger Kater, auf dem Berg vom Seeadler geholt wurde. Das muß ziemlich schnell gegangen sein. Wir haben ihn im Garten unter der Fahnenstange begraben und Paul hat die Grabpflege übernommen.

Nach dem Weggang ihres Gefährten war Trine sehr betrübt und veranstaltete einen wahren Katzenjammer. Sie brauchte wieder ein Gegenüber auf Augenhöhe im Haus.

Für Pauls neues Zimmer brauchten wir neben einem Hochbett auch noch ein paar andere neue Möbel. Da passte es gut, dass Micha im Frühjahr gleich zwei mal nach Oslo musste und so gleich zwei nächtliche Besuche bei IKEA einlegen konnte. Die haben bis 23.30 Uhr geöffnet, so dass es auch für arme Inselbewohner nach 8 ½ Stunden Fahrt noch zu erreichen ist. Allerdings kann so ein Besuch dann doch Nebenwirkungen haben: Leicht übermüdet hat Micha dann leider einen vorher gut angekündigten Starenkasten vertrieft und wurde mit 9 km/h zu schnell fotografiert. Ergebnis: 1.600 NOK (entsprechend 200€) Strafe oder alternativ 3 Tage Haft. Wir haben uns schnell für die Geldstrafe entschieden. Das nur zur Abschreckung! Immerhin- nach 8 Jahren der erste Strafzettel.

Der Anlass für die Touren nach Oslo war übrigens eine Kinderlandverschickung, von einem Land ins andere. Paul flog in den Winterferien zu ersten Mal alleine nach Deutschland und zeigte sich als echter Flugprofi. Kinder dürfen ab 5 Jahren alleine fliegen, wenn man einen speziellen Assistenzservice bestellt. Für Paul war es so ein Luxus seine Großeltern besuchen zu können. Für viele norwegische Scheidungs- und Trennungskinder ist dieses Angebot eine absolute Notwendigkeit um in unserem lang gestreckten Land den Kontakt zu ihren Eltern halten zu können.

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