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8.3.1.3. Goldenes Band der Freundschaft Weihbischof Karl Flügel gratuliert Pfarrer Anton Zapf zum 50. Priesterjubiläum

Waldershof. (dih) Festliche Stimmung lag am Sonntag über Poppenreuth: Fast alle Einwohner waren auf den Beinen, um beim goldenen Priesterjubiläum ihres Pfarrers Anton Zapf in der Expositurkirche Maria Heimsuchung dabei zu sein. Eigentlich war es ein dreifaches Jubiläum, denn außer Anton Zapf feierte Pfarrer Theodor Ernstberger goldenes Priesterjubiläum und Pfarrer Ludwig Steinhauser blickte auf seine 25-jährige Priesterzeit zurück.
Weihbischof Dr. Karl Flügel betonte in der Festansprache: "Uns Vier mit zusammen 176 Jahren als Diener unseres Herrn verbindet eine wohltuende Freundschaft. Uns schließt ein goldenes Band seit den Tagen unserer Priesterweihe zusammen." Schon der imposante Kirchenzug von der Dorfmitte aus unter Mitwirkung aller Vereine und Verbände, angeführt vom Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Poppenreuth, zeigte die große Verbundenheit der Poppenreuther Bevölkerung zu Pfarrer Zapf.

Blumen für den Jubilar

Vor dem Portal der Kirche begrüßte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Josef Pickert die große Anzahl der kommunalen und kirchlichen Würdenträger. Eine schöne Überraschung hatte der Kindergarten "Piccolino". Die Kleinen gratulierten Anton Zapf mit Liedern, Gedichten und Blumen zum 50. Priesterjubiläum. Der Pfarrer brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass ihm zu seinem Jubiläum ehemalige Studienkollegen, Heimatvertriebene aus dem Erzgebirge, Verwandte und Bekannte, seine drei Schwestern, Gäste aus England und Leute aus seiner ehemaligen Pfarrgemeinde Weidenberg die Ehre gaben.
Da der Platz in der Kirche bei weitem nicht ausreichte, wurde der Festgottesdienst ins Freie übertragen, wo sich sehr viele Gläubige in einem großen Zelt versammelt hatten. Weihbischof Dr. Karl Flügel stellte zunächst die Verbindung der drei Jubilare heraus. Anton Zapf kam als Heimatvertriebener aus Böhmisch-Wiesenthal nach Kriegsdienst und Entlassung aus kurzer Gefangenschaft bettelarm nach Regensburg. Theodor Ernstberger erging es ähnlich, er fand mit Zapf im Priesterseminar in Regensburg zusammen. Pfarrer Ludwig Steinhauser wurde vor 25 Jahren von Pfarrer Anton Zapf zum Weihealtar geleitet.
Der Jubilar, geboren am 7. Oktober 1917 in Böhmisch-Wiesenthal, lernte nach dem Schulbesuch in Schmiedeberg eineinhalb Jahre alsStanzenbauer und eineinhalb Jahre als Eisenund Metalldreher in Aussig an der Elbe. Von der vierten bis siebten Klasse war Zapf im Gymnasium und Knabenseminar in Mariaschein bei Aussig, anschließend ein halbes Jahr an der Oberschule in Komotau. Eingezogen zur Wehrmacht nahm der Soldat am Frankreichfeldzug teil.

Seit 1975 in Poppenreuth

Im Krieg wurde Anton Zapf durch einen Halsdurchschuss schwer verwundet. Nach dem Lazarettaufenthalt bis März 1942 kam er 1944 an die Front nach Polen. Im Mai 1945 geriet er in Kriegsgefangenschaft bei Tabor in Böhmen und wurde kurz danach in die Heimat Schmiedeberg entlassen. Im Oktober begann er in Regensburg das Theologiestudium. Am 29. Juni 1950 wurde er zum Priester geweiht. Sein erster Einsatz führte ihn nach Weidenberg. Seit 1. Februar 1975 ist Zapf Pfarrer in Poppenreuth.
Weihbischof Flügel richtete im Rahmen der Festansprache eine Bitte an Priester und Laien, die wegen des so genannten "Pastoralplanes" jammern, dass niemand zur Betstunde kommt: "Dann soll halt der Herr Pfarrer allein vor ausgesetztem Allerheiligsten beten." Flügel schloss seine Festansprache mit dem Spruch der Liturgie der Priesterweihe: "Bedenke, was du tust, ahme nach, was du vollziehst und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes."

Zapfs segensreiches Wirken

Bürgermeister Hubert Kellner stellte in seiner Ansprache das segensreiche Wirken von Pfarrer Zapf für seine Pfarrgemeinde Poppenreuth heraus. Viele erfolgreiche Aktionen würden die Handschrift des beliebten Priesters tragen. Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes lag in Händen des katholischen Kirchenchores und der Jugendgruppe "Escapade" aus Poppenreuth.