Liebe !!!!!!!!!!!!!!Gjettum, 27.08.2002
Endlich mal wiederein Lebenszeichen von mir ...
Nach unseremSommerurlaub in Deutschland (die ersten beiden Augustwochen) sind wirwieder "hier oben". Unser erster Tag wieder zuhause war auch der ersteTag der Flut in Sachsen und dann nachfolgend auchin Ostdeutschland.
Wir konnten es erst gar nicht glauben. Ein paar Tagezuvor sind wir noch in Prag, Dresden, Meißen und Schmiedeberggewesenund jetzt kamen Bilder von unseren doch eigentlich"katastrophensicheren" Heimatorten überall auf der Welt. Dieersten Tage verbrachten wir zwischen Telefon und Fernseher pendelnd.Bilder von meinem geliebten Dresden, ein Freibaddort wo mal der Zwinger war, Leute die Sandsacke werfen und ein imWasserpaddelndes Rehkitz. Berichte von Bekannten denen das Hausdavongeschwommen ist, Brücken die es nicht mehr gibt und dereingefallenen Grundschule in Schmiedeberg.
Außer Wasser imKeller hat niemand in unserer näheren Verwandtschaft Schadenerlitten. Aber das ist vielleicht nicht das Schlimmste. Viel eher derGedanke, daß eine ohnehin schon schwache Region noch weitergeschwächt wird, daß die sich gerade dem Ende zuneigendenAufbauarbeiten an manchen Orten wieder von vorne begonnen werdenkönnen und der Gedanke was wohl noch alles danach kommt...
DieAufräumarbeiten werden ja trotz allem bei uns noch rasend schnellgehen, im Vergleich dazu hat es Tschechien und China viel schlimmergetroffen.
Wir hier habenderweil DAS Sommerwetter, ein Hitzerekord schlägt den anderen. Dasist zwar schön für uns und hat uns noch ein paar"Urlaubswochen" geschenkt, aber der Gedanke: "das ist nicht normal"steht ständig dahinter...
Die Norweger hieroben haben dagegen Probleme... Manliest um eine
Katastrophe nach der anderen, und was steht hier in der Zeitung (nebenden
Katastrophen)? "In der Nacht von Montag zum Dienstag zwischen 2 und 3Uhr
wurde bei einer Schlägerei vor der Bar XY einem 23 jährigenMann ein Zahn
ausgeschlagen. Der Geschädigte sieht davon ab das Vorkommnis beider Polizei
anzumelden..." Aua...
Uns gehts also sehrgut. Ich habe eine neue Chefin auf Arbeit und kann jetzt das ganzeetwas entspannter angehen. Zum Beispiel konnte ich jetzt auch mal gutenGewissens wegen einer Sehnenscheidenentzündung im rechtenHandgelenk zwei Tage krankmachen. Vorher hätte mir das null anErholung gebracht, weil ich sonst wenn ich zurückkomme eh allesnacharbeiten muß.
Bei Michaelläuft der Count- down. Er hat gestern seine "Arbeitskleidung"bestellt: Alba (weißes langes Gewand- die Pfarrerhier tragen weiß), Stola (schalartiges Dingens mit Stickereienaufbeiden Seiten in den vier liturgischen Farben) und Singulum (Strick deralsGürtel umgebunden werden kann- wie bei den Mönchen). In einpaarTagen - ca. am 30.August 02 erwarten wir Antwort von den ausstehendenBewerbungen.Spannuuung! Entweder ichfange dann auch mit Bewerbungen an oder eben noch nicht. Im Septemberbis 6. Oktober ist Micha bei Trondheim zum Praktikum. Er soll dortVertretung machen in einerGemeinde, hat aber auch jemanden zum Ansprechen im Notfall. Ich denkeergruselt sich schon ein bischen, denn das ist ja seine eigentlicheGeneralprobe vor einer echten Gemeinde und noch dazu auf norwegisch.Ich denke zwar er hat keinen Grund dazu, denn er hat ja schon inDeutschland gearbeitet und sogar zu seinen Auslandspraktikum vor drei(?) Jahren in Kristiansand schon viel probiert. Und da waren diesprachlichen Fähigkeiten noch ganz anders...
Ob wir uns in derZeit sehen steht noch nicht fest, er kann nicht kommen, denn erarbeitet ja an den Wochenenden und bei mir mußich erst mal sehen was der Dienstplan hergibt.
Ich habe mir jetzt eine schon lange vor mich hergeschobene Sache vorgenommen und mich zum Französischunterricht angemeldet, Ende September gehts los. Ichfinde das Land sehr interessant und die Sprache schön, möchteda aber nicht hin bevor ich nicht mit den Leuten kommunizieren kann.Ich denke daß ich mehr Nutzen aus einem Aufenthalt ziehen kann,wenn ich bei diesem gleichzeitig noch mein "Halbwissens" verbessernkann. Zu mehr werden ich es bei diesem 10- Wochen- Kurs wohl nichtbringen. Aber es ist erstmal ein Anfang. Am liebsten würde ich damal eine Weile leben. Später mal...
Einen schönenSommer wünschen
Jana und Michael