Weihnachtsgruß - Inselnachrichten Nr. 7

Haramsøy, 2.12.2004

 

Es ist überstanden: Sowohl das erste Jahr als Eltern, der Vaterteil des Babyjahres, Janas Wiedereinstieg auf Arbeit und die Visitation des Pfarrbezirkes durch den Bischof liegen hinter uns. Das Jahr 2004 ist bald Geschichte.

Ein von zwei Eintritten in die Norwegische Kirche auf Haramsöy war Paul Johan Hoffmann, der am 8. Februar anno 2004 in Rechenberg in der gleichen Kirche und von der gleichen Pfarrerin wie sein Vater getauft worden war.

Während wir im Sommer viel erwarteten und unerwarteten Besuch aus Deutschland bekamen, fingen wir an zu reisen, als alle anderen schon wieder zu Hause waren: Michaels 28. Geburtstag feierten wir in einem Dorf auf Kreta. Dort verlebten wir unseren ersten Urlaub zu dritt. Wir erlebten einen langen Direktflug von Ålesund, leicht wechselndes Wetter und viel schöne Zeit sowohl mit unserem kleinen Sandmann am Strand, als auch im Restaurant am Abend oder auf den Touren mit dem Auto, das wir für die ganze Zeit gemietet hatten.

Bevor wir danach  wieder auf Tour gingen, begann Paul am 1. Oktober im Kindergarten, gleich um die Ecke vom Pfarrhof. Er hat dort einen halben Platz und spielt mit seinen Kumpels und Kumpelinen 2 oder 3 Tage jede Woche.  Es gefällt ihm gut und er freut sich jeden Tag wenn wir dorthin kommen. Er ist ganz K.O. und besonders leicht zufriedenzustellen, wenn wir ihn am Nachmittag holen. Abends geht er jetzt gegen 19 Uhr ins Bett und wacht normalerweise gegen um 6 auf. Aber was ist schon Normal? Der beste Sitzplatz für ihn sind übrigens Papas Schultern. Dort oben vergißt er fast alles, aber es ist inzwischen auch möglich mit ihm an einer Hand etwas spazieren zu gehen. Paul ist ein hübscher, lieber, lebhafter und freundlicher Junge. Ab und zu ist er etwas ungeduldig oder unklar und gleichzeitig bestimmt in Wünschen,, aber es sieht so aus, als ober er sein Bestes gibt um großer Bruder zu werden…

Direkt vor dem Vaterschaftsurlaub, reiste Michael zum Pfarramtsleiterkurs in die Gegend von Oslo. Diese Möglichkeit nutzten Jana und Paul, um nach Lillestrøm mitzutrampen. Dort besuchten sie Gertraud, eine von Pauls Paten, und machten sich ein paar schöne Tage in Oslo.

Als wir wieder nach Hause kamen versuchte der Herr Pfarrer maximal einen Tag pro Woche zu arbeiten. Anfangs war dies recht schwierig, aber er wurde besser und besser. Gut dafür war auch ein Ausflug nach Harstad, nördlich der Lofoten und des Polarkreises.  Dort trafen wir den Winter und 2 Kolleginnen mit denen Jana in Köln beim Sprachkurs war.

 

 

 

 

So hatte Michael nur 3 Tage auf Haramsöy, bevor er nach Prag reisen sollte. In diesen Tagen nahm er die Verantwortung für eine Beerdigung auf sich, obwohl er eigentlich frei hatte: Es war ein trauriger Abschied von einer Kollegin von Jana, einer Freundin und aktiven Inselbewohnerin. Lisbet starb nur 52 Jahre alt an Krebs und es war ihr Wunsch, daß der Pfarrer, den sie kannte, die Beerdigung übernehmen sollte.

 

 

 

Noch in Gedanken bei Lisbet reiste Michael am 1. Wintertag des Jahres im Vestland nach Prag. Schon der erste Flug war über eine Stunde verspätet und die Ankunft in Prag geschah über 3 Stunden verspätet und mit ganz anderen Flügen als geplant. Nach einem kurzen Ausflug nach Holzhau, wurde der 85. Geburtstag der Evangelisch Theologischen Fakultät gefeiert. Am Sonntag ging die Reise weiter nach Prectice bei Pilsen mit einem Besuch in der Gemeinde, in der Honza, ein Freund von Michael, Pfarrer ist. Es war imponierend unter welchen schwierigen Bedingungen die Pfarrer dort arbeiten und gleichwohl hörte ich keine Klagen. Eine Tour mit dem Ambulanzboot nach Fjörtoft kostet mehr als ein Monatslohn für Honza…

Zurück in Norwegen war es Zeit für die Visitation durch den Bischof. Um es etwas schwieriger zu machen, brach Jana sich am Abend bevor der Bischof für drei Tage bei uns einziehen sollte den Arm. Aber wir schafften das Programm mit vier Sitzungen mit Kirchgemeinderäten, Ehrenamtlichen, der Kirchgemeinde und der Kommune, drei Treffen mit Lehrern und Kindergartenangestellten und fünf Gottesdiensten innerhalb von vier Tagen trotzdem. Obwohl die Heimfahrt von Fjörtoft im Winterwetter 1 ½ Stunden dauerte, ging die Logistik auf, die notwendig war um alle 4 Inseln zu besuchen. Diese Tage waren ein anstrengendes, aber gutes Erlebnis und gaben viel zum Nachdenken. Es ist immer spannend mit Impulsen von außen und besonders schön Bestätigungen zu erhalten, für das was gut ist und funktioniert.

Nun ist der Bischof wieder abgereist und Michael hat noch ein paar Tage frei, bevor er vom Weihnachtsstreß erfaßt wird. Jana ist wegen ihres noch 4 Wochen eingegipsten Arms krank gemeldet. Paul bekommt Zähne und hat Fieber. Nun schläft er und wir nutzen die Gelegenheit Euch eine Adventszeit mit Raum zum Nachdenken und Freude auf den Tag der Wiederkehr unseres Herrn, ein richtig gutes Weihnachten und ein 2005 unter Gottes Segen zu wünschen.

 

Michael und Jana Hoffmann mit warmen Grüßen von Paul

 

 
   

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