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In Sachsen mit Holzhau als fester Basis entwickelte Paul seine Schwimmfähigkeiten weiter. Er kann jetzt schon eine ganze Beckenlänge ohne Schwimmhilfen schwimmen. Die Schatzkiste aus dem Mineralienmuseum in Freiberg ist gut in seinem Zimmer versteckt.

Im März war Jana auf „Weibertour“ in London. Zusammen mit 6 Freundinnen läßt sich die Zeit da schon gut rumbringen. Als die Mama endlich wieder auf Haramsøy gelandet war, brachen nun Karl und Marianne mit Michael nach Deutschland auf. An einem Tag fuhr Karl so zuerst mit dem Taxiboot, dann flog er mit 2 Flugzeugen und fuhr mit dem Bus nach Dresden, wo ihn Opa Norbert mit dem Auto abholte. Diese vielen Verkehrsmittel haben bei dem kleinen Kerl mächtig Eindruck hinterlassen. Noch einprägsamer war allerdings eine Bahnfahrt von Holzhau nach Bienenmühle und zurück, jeweils über Mulda. Dabei durften er und Marianne sogar ein Stück im Führerstand mitfahren, was sie sichtlich genossen.

Doch hin und wieder sind wir auch zu Hause, denn wir werden auch dort gebraucht. Nachdem Aud, Michaels rechte Hand in der Gemeinde sich den Fuß gebrochen hat, ist Micha im Moment der einzige in der Gemeinde der noch an seinem festen Arbeitsplatz ist. Auch unser Kantor ist noch bis Juni in Elternzeit und so war Michael sehr dankbar, dass Christian Hänisch für vier Wochen die Orgel in Rechenberg stehen ließ und seine Semesterferien als Aushilfsorganist auf unseren Inseln absolvierte. Die vier Orgeln hier sind zwar keine Silbermannorgeln , wurden dafür aber in der Orgelfabrik „Vestre-Haram“ gebaut, die es nach dem Krieg auf Haramsøy gab. Heute ist in dem Gebäude der Orgelfabrik übrigens unter anderem Michas Büro.

Wir sind jetzt schon über 8 Jahre auf Haramsøy, damit ist hier der Ort an dem Micha am längsten in seinem Leben gewohnt hat und wir sind die Pfarrfamilie, die am längsten hier im Pfarrhaus gewohnt hat. Vor 12 Jahren war es Odd Bjørnsen, der Micha mit einem Praktikum die Gelegenheit gab das Leben als Pfarrer in Norwegen kennenzulernen. Manchmal bietet sich die Chance etwas von dem weiterzugeben, das man selbst empfangen hat. Als vor etwa einem Jahr ein deutscher Theologiestudent anfragte, ob ein Praktikum möglich sei, war es daher selbstverständlich ja zu sagen.

Doch im Sommer ist in norwegischen Gemeinden ziemlich tote Hose, da immer mindestens die Hälfte der Gemeinde im Urlaub ist. Um wirklich Erfahrungen zu sammeln muss so ein Praktikum daher zwischen dem Winter- und dem Sommersemester stattfinden. Auch die Herausforderung, dass Daniel im Herbst inzwischen Vater einer kleinen Tochter geworden war, konnte mit Hilfe unserer Gästewohnung im Keller und seiner mitreisenden Ehefrau erfolgreich gelöst werden. Für uns gab es so im zeitigen Frühjahr viele Abende mit interessanten und anregenden Gesprächen.

Letzten Sommer in Deutschland versuchte Micha sich vergeblich an einer Vuvuzela, nicht einmal ein einfaches Trööööööööööt gelang ihm. Paul hingegen erwies sich als echtes Naturtalent. Kaum auf Haramsøy zurück begannen er und Jana dieses Talent als Aspiranten im örtlichen Schulkorps zielstrebig auszubauen. Beide begannen mit einem Kornett, einer Kurztrompete, von der Jana inzwischen auf eine Normaltrompete umgestiegen ist. Pauls Arme sind dafür dann doch noch etwas zu kurz und ehrlich: so klingt es auch besser. Es ist schon erstaunlich, was die beiden in etwas über einem halben Jahr so alles gelernt haben. Jana behauptet nach Jahren mit Akkordeonunterricht nie annähernd so weit gekommen zu sein. Inzwischen spielen sie bei Konzerten mit und haben bereits ihre erste Korpsmedalie erhalten. Was Paul so in der Schule erlebt kann man uebrigens auf http://gs.haram.kommune.no/s21/smaskulen/framside1-4.htm nachverfolgen. Die Schule legt in regelmäßigen Abständen Bilder und Berichte von Schulaktivitäten aus, besonders nach Projekttagen wie sie jetzt vor den Osterferien stattfanden. 2 Wochen lang versetzten sich alle zurück in die Wikingerzeit, besuchten Wikingergräber und Fundstätten von Wikingerschätzen und verwandelten sich in Diener, Stammeshäuptlinge und Mägde.

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