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Für eine weitere Bearbeitung des Textes sehe ich folgende mögliche Anknüpfungspunkte:
- die Bedeutung des Kultheiligtums Beth-el, besonders der für das Königtum des Nordreiches
- die Verbdopplung und der die besondere Aussage des dativus ethicus in Vers 12 (Kl-xrb Kl)
- die Spannung, die einige Kommentatoren Zwischen der in Amos 1,1 erwähnten Herkunft Amos‘ aus Tekoa und dem in Vers 14 erwähnten Beruf des Maulbeerfeigenzüchters sehen
- die spezielle Aussage der Verbform Pyjt (von nasf) in Vers 16
- die gewisse Spannung, die in Vers 17 durch die Zuordnung der Töchter zum Tode durch das Schwert entsteht und evt. Ergebnis der Hinzufügung der Töchter durch einen späteren Redaktor sein könnte
Als Ansatzpunkte für eine mögliche Predigt möchte ich folgendes zur Diskussion stellen:
- die Berufung Amos‘, als das Hinwegnehmen eines Hirten ohne „prophetischen Hintergrund“ hinter seiner Viehherde für eine neue Aufgabe (hier das Amt des Propheten) durch Gott
- „Amos – ein ungeliebter Fremder in Israel“
Diese Exegese ist ein unvollständiges, unabgeschlossenes Manuskript, das die Bezeichnung „Exegese“ eigentlich nicht verdient und bestenfalls als Diskussionsgrundlage dienen kann.
Praha, den 25.11.1997
Michael Hoffmann