Beitragsseiten

 

8.3. Internetartikel

8.3.1. Schüler des Gymnasiums und Menschen aus Mariaschein

8.3.1.1. Prälat Josef Rabas 65 Jahre Priester

Rottendorf (POW) Prälat Prof. Josef Rabas feiert am Donnerstag, 15. Juli, in Rottendorf (Lkr. Würzburg) den 65. Jahrestag seiner Priesterweihe. Der 90jährige Pastoraltheologe war von 1976 bis 1991 Leiter des Katholischen Büros für Ostmitteleuropäische Fragen in Rom und langjähriges Mitglied des Bundesführungskreises der Ackermann-Gemeinde. Seit vergangenem Jahr ist er Ehrendomherr des Leitmeritzer Domkapitels. Rabas gilt als einer der besten Kenner der kirchlichen Entwicklung in der ehemaligen Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg.

Der Jubilar stammt aus Saaz/Nordböhmen. Nach dem Abitur am Gymnasium der Jesuiten in Mariaschein studierte er von 1929 bis 1935 Philosophie und Theologie an der Päpstlichen Lateran-Universität in Rom, wo er am 15. Juli 1934 die Priesterweihe erhielt. Anschließend war er als Seelsorger in seiner Heimatdiözese Leitmeritz tätig. Nach einem kurzen Einsatz beim Militär in Prag wurde Rabas 1937 Domprediger und Sekretär des damaligen Diözesanbischofs Anton Weber.

Von 1938 bis 1942 wirkte Rabas als Religionslehrer am Gymnasium in Leitmeritz, danach promovierte er an der Prager Karls-Universität zum Doktor der Theologie. Nach seiner Vertreibung 1945 kam Rabas in die Erzdiözese Bamberg, wo er zunächst als Flüchtlings-Seelsorger, dann als Seelsorger in einer Lungenheilanstalt und bis 1952 als Religionslehrer in Ansbach arbeitete, ehe er als Studienrat nach Bayreuth wechselte.

1960 habilitierte er sich für das Fach Pastoraltheologie an der Universität Würzburg. Ab 1967 lehrte Prälat Rabas als außerplanmäßiger und ab 1972 als ordentlicher Professor für Religionspädagogik und Katechetik an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Weitere Schwerpunkte waren die wissenschaftliche und publizistische Beschäftigung mit der kirchlich-religiösen Entwicklung in der damaligen Tschechoslowakei sowie den Problemen der Heimatvertriebenen. 1973 emeritiert, übernahm Rabas 1976 die Leitung des Katholischen Büros in Rom. Dort hatte er die Aufgabe, die kirchlich-religiösen und kirchenpolitischen Entwicklungen in der Tschechoslowakei zu beobachten und zu analysieren.

Für sein engagiertes Eintreten für die Katholiken in der damaligen kommunistischen Tschechoslowakei und die Vertriebenen in der Bundesrepublik erhielt Rabas zahlreiche Auszeichnungen. So ernannte ihn Papst Paul VI. 1976 zum Päpstlichen Ehrenprälaten. Kardinal Joseph Höffner verlieh ihm 1988 die Bonifatius-Medaille. 1993 erhielt Rabas den Hans-Schütz-Preis der Ackermann-Gemeinde für seine Verdienste um die Eingliederung der Vertriebenen und die deutsch-tschechische Versöhnung.