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8.2.6. Konzertbesuche jenseits der Grenze

Angebote des "Sächsisch Böhmischen Musik Festivals" in Tschechien

Von Hans Peter Altmann

Seit jeher ist das Hauptziel des "Sächsisch Böhmischen Musik Festival" die Grenzüberschreitung - geographisch, konfessionell, sprachlich, im Hinblick auf musikalische Stile und Genres. Dazu nimmt die Zahl der Konzerte zu, neue Spielstätten werden erschlossen. In unserer unmittelbaren Grenzregion können touristische Erlebnisse mit wertvollen Konzertbesuchen kombiniert werden. Nachdem wir auf die Konzerte in unserem Gebiet aufmerksam machten, sollen nun Vorschläge folgen, die freilich nur einen Teil des Angebotes auf böhmischer Seite darstellen. Genaueres vermittelt der Festival-Prospekt. Zu denken wäre etwa an die Kur- und Bäderstadt Teplice, die bekanntlich Goethe und Beethoven beherbergte. Dort wird am 15. Juni Verdis "Requiem" durch englische, polnische, italienische, finnische, tschechische und deutsche Künstler aufgeführt. Die Leitung dieses offiziellen Eröffnungskonzertes hat Ulrich Backofen. Das moderne Kulturhaus ist Spielstätte. Zwei belgische Meister auf Blockflöte und Cembalo musizieren unter dem Titel "La Pastorella" im Sanatorium "Beethoven" Werke von Vivaldi, Händel und anderen am 29. Juni. Zwischen Decin und Usti liegt an der Elbe Velke Brezno. Im dortigen Schloss spielt das Vertavo Quartett Oslo Grieg und Janacek am 16. Juni. Jenseits des Erzgebirgskamms liegt Krupka mit der Kirche "Schmerzen der Gottesmutter". Die Leipziger Blechbläsersolisten bieten dort am 17. Juni ein Programm von Bach bis McCartney. Auch einen Querschnitt durch Blechbläsermusik von der Renaissance bis zur Gegenwart verspricht die "Kongelike Kapel" Kopenhagen im Stadttheater Decin am 20. Juni, während das Sextett der Tschechischen Philharmonie in der dortigen Synagoge am 27. Juni Werke von Dvorak und Schönberg spielt. Im zauberhaften Schloss Benesov, an der Straße nach Ceska Lipa, kann man am 21. Juni der Solo-Harfenistin des Irischen Nationalen Sinfonieorchesters mit einem irischen Folklore-Programm und Originalkomposition für dieses Instrument begegnen. Auf das Abschlusskonzert am 2. Juli im Kloster Osek sei ausdrücklich verwiesen. Wieder unter Leitung von Ulrich Backofen und mit Ausführenden aus fünf Nationen, gibt es ein Konzert, das dem Leitmotiv "Europa" auch vom Programm her ideal Rechnung trägt: "Gloria" von Vivaldi, Kantate "Ich glaube, lieber Herr" von Johann Sebastian Bach, "Te Deum" von Charpentier.

Außer für das Eröffnungskonzert (20 Mark) kann man für alle Konzerte im böhmischen Grenzgebiet die Karten für 10 Mark beim Dresdner Besucherservice über Telefon: 0351/4 72 10 90 erwerben.

Hans Peter Altmann

Quelle: Sächsische Zeitung vom 17.05.2000 Pirna; Datenbank SZO.