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Exkurs Theatiner[52]:

Die Theatiner sind ein Klerikerorden, der 1524 in Rom gegründet wurde und 1527 nach Venedig übersiedelte. Die Grundlagen des Ordens sindt neben den feierlichen Gelübden, die Augustinerregel und das duch das Verbot des Bettelns verschärfte Armutsgelübde. Die derRegel der Theatiner legte fest: „die Mitglieder sollen Priester sein, die in klösterlicher Gemeinschaft einzig ihrem geistlichen Berufe leben, keinen liegenden Besitz und keine festen Einkünfte haben, auch nicht betteln gehen, da die Sorge um Almosen gleichfalls zerstreue.“[53] Die Gründer des Theatinerordens, der wie die Gesellschaft Jesu im Zuge der (inner-)  katholischen Reformation bzw. Restauration entstand, sind der Priester Cajetan von Thiene (ca.1480-1547) und der damalige Bischof (seit 1504) von Chieti (lat. Theate) und spätere Papst Paul IV (seit 1555), Johann Peter Caraffa(1476-1559). Die Gründer gehörten vor der Ordensgründung einem „Oratorium der göttlichen Liebe“ an, das noch bis 1527 bestand und sich der „Pflege ernster Frömmigkeit“[54] als Gegenbewegung zum sittlichen und moralischen Verfall Italiens und der Kirche (, deren Bischöfe sich nicht scheuten mit Prostiutierten zu Tisch zu sitzen,) widmete.

DerTheatinerorden, der 1524 Caraffa für drei Jahre zu seinem ersten Oberen wählte, widmete sich neben der Kirchenrestauration bereits früh der Pflege besonders Armer und Kranker und richtete so mehrere Hospitäler unter anderem in Venedig ein. Daneben widmeten sich die Mitglieder des Ordens auch der Beichte, dem Unterricht, der Predigt  und der Sorge um bußferige Gefallene - mit einem speziellen Frauenkloster dafür in Venedig -, später auch der äußeren Mission. Desweitern waren sie maßgeblich mit an der Brevierreform Mitte des 16. Jahrhunderts beteiligt. 

Die Theatiner kennen seit 1529 ähnlich den Jesuiten kein gemeinsames Chorgebet, um sich ihrem Dienste ungestörter widmen zu können.

Zu den bedeutendsten Theatinern, die „am Ende des 16. und im 17. Jahrhundert eine Pflanzschule guter Bischöfe“[55] waren und über 250[56] dieser hervorbrachte, zählt neben den Gründern auch der Kardinal Bernardino Scotti.

 

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