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1.3. Wann entstand der Name „Gesellschaft Jesu“  ?

Die Frage nach der Festsetzung des Namens „Societatis Jesu“ ist unter den Gelehrten, speziell dem Protestanten Heinrich Böhmer und dem Katholiken Hugo Rahner, umstrittten.

Während Rahner[9] dies unter Berufung auf  Polanco und Petrus Canisius bereits in Vicenza sieht, datiert es Heinrich Böhmer[10] auf das Gesicht von La Storta.

Für Rahners Version sprechen, daß eine Entscheidung von solcher Wichtigkeit allein in den Händen Ignatius’ anzusiedeln, reichlich vermessen scheint, die Genossen nach ihrer Zeit in Vicenza zur Reise in die Universitätsstädte aufbrachen und erst zu Ostern 1538 in Rom wieder zusammen kamen. Auch schließt die Formulierung Polancos[11]: „... nomen ,Societatis Jesu’ antequam Ignatius et primi Romam venirent, desumptum ab eis iam fuisse ...“ - ... der Name „Societatis Jesu“  ist von ihnen schon auserwählt worden, bevor Ignatius und die ersten nach Rom kamen ... - eine Namensgebung erst 1538 in Rom aus.

Böhmers Version hat, wie Rahner selbst[12] schreibt, den Bericht Ribaderneiras, der sich unter Berufung auf Augenzeugen bemüht, so genau wie möglich zu berichten, für sich.

Ich sehe deshalb die Entstehung und Auswahl des Namens „Gesellschaft Jesu“ bei der Vision von La Storta, seine endgültige Bestätigung allerdings sehe ich erst in Rom, spätestens in der Formula Instituti. Damit glaube ich auch, dem mir bekannten Textfragment Polancos[13] nicht zu widersprechen, denn das Gesicht geschah, bevor Ignatius, Lefèvre und Lainez Rom erreichten. Auch sehe ich dennonch Polanco verwandten Plural durch ihre Dreizahl gerechtfertigt. Ich sehe eine Vision wie die von La Storta als genügend starkes Argument für eine solche Namensgebung an, ungeachtet dessen, daß ich mich mit der Annahme einer späteren Bestätigung durch die Genossen im Wiederspruch zu Petrus Canisius befinde.

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Diese Datei herunterladen (HSAKGO97.pdf)HSAKGO97.pdfDie orginale Arbeit als PDFMichael Hoffmann357 KB