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3.4. Die Gründung der STA und der Beginn der Mission

Über den Zeitpunkt des Abschlusses der wesentlichen adventistischen Lehren gibt es keine allgemein akzeptierte Auffassung. Während Kurt Hutten[56] dies um 1849 mit dem ersten Erscheinen der Zeitschrift „The Present Truth“[57] ansetzt, legt die Argumentation Hans-Diether Reimers[58] eher das Jahr 1851 nahe, da in dieser Zeit Gruppen sabbathaltender Adventisten über den Bereich der ehemaligen Milleriten hinaus zu wirken begannen. Für das Jahr 1851 spricht auch, daß in diesem Jahr die erste Ortsgemeinde gegründet wurde[59] und man somit begann, sich zu institutionalisieren, obwohl man sich anfangs nur als Bewegung oder Überkirche verstanden hatte und deshalb feste Organisationsformen ablehnte.[60] 1853 begann man mit der Ausgabe von Predigtscheinen und 1859 sammelte man erstmals den Zehnten ein.[61] 1860 nahm man den Kirchennamen „Siebenten-Tags-Adventisten“[62] an und schon 1861 wurde der erste regionale Verband, Vereinigung[63] genannt, gegründet. 1863 schließlich wurde mit Delegierten aus 6 Vereinigungen, die 125 Gemeinden mit 3500 Gemeindegliedern und 30 hauptamtlichen Predigern vertraten, die erste Generalkonferenz der STA in Battle Creek abgehalten. Auf ihr wurde auch die erste Fassung der damals 22 Glaubensgrundsätze verabschiedet[64]. Der Gründungsprozeß der aus der Millerbewegung entstandenen STA war abgeschlossen.

Bereits 1851 hatte man begonnen, sich Gläubigen außerhalb der ehemaligen Milleriten zuzuwenden und gründete 1859 noch vor der ersten Generalkonferenz eine Missionsgesellschaft. Bei der Mission beschränkte man sich jedoch zunächst auf Nordamerika, da man hier durch die Einwanderer „alle Völker“[65] repräsentiert sah.

Erst 1874[66] wurde mit dem nach Europa gesandten John Nevis Andrews mit der weltweiten Mission begonnen, bei der man sich anfangs noch auf Christen beschränkte. Notwendig wurde dies, da 1864 der Pole Michael B. Czechowski, der 1857 als ehemaliger katholischer Priester zu den sabbathaltenden Adventisten übergetreten war, „illegal“, ohne Erlaubnis und Auftrag der Generalkonferenz begonnen hatte in Norditalien, der Schweiz und Rumänien kleine Gemeinden zu gründen[67]. 1868/69 nahm dann die Schweizer Gemeinde Kontakt mit der Leitung der STA in Battle Creek auf und sandte Jakob Erzberger dorthin, wo dieser zum Prediger berufen wurde und 1870 zurückkehrte. 1871 wurde der Weg zur Entsendung Andrews durch eine Vision Ellen Gould Whites geebnet.

Von Anfang an sahen die Adventisten die Mission über Print- und audiovisionelle Medien als eine im Vergleich zu den Missionaren gleichberechtigte Missionsform an. Dies wird allein schon am Umfang des Werkes von Ellen Gould White deutlich. Seit 1879 ist die Buchevangelisation eine offizielle Missionsform und 1936 wurde mit dem Rundfunkwerk „Voice of Prophecy“[68] die Radiomission begonnen.

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