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4.2.3. Die Kapellen des Kreuzganges[148]

4.2.3.1. Die „Reichstädter“ Kapelle

Die erste, „Reichstädter“ oder „herzoglich Sachsen-Lauenburgische“ genannt, wurde in ihrer heutigen Form ab 1684 erbaut. Ihr Stifter war Julius Franciscus Herzog von Sachsen-Lauenburg. Da er bereits 1689 starb, wurde die Kapelle erst 1709 unter Maria Franziska Fürstin von Toscana und Herzogin von Sachsen-Lauenburg vollendet. Den Namen „Reichstädter“ Kapelle verdankt sie der Herrschaft Reichstadt[149], die die Herzöge in jener Zeit besaßen. Diese Kapelle ist nach Alois Kröss[150] bis heute dem Geheimnis im Tempel, einer der Schmerzen Mariä, gewidmet und wurde, wie er schreibt, vor dem Umbau auch so genannt. Knell[151] vertritt hingegen die Auffassung bei der „Reichstädter“ Kapelle handle es sich um die dem Schmerz Mariä bei der Flucht nach Ägypten geweihte. Kröss‘ Argumentation mit einem Zusammenhang zwischen den Schwertern im Wappen des  Stifters und dem Schwert in Lukas 2,35 ist jedoch einleuchtend und seine sorgfältige Arbeitsweise spricht für ihn, obwohl auch Knells Verbindung der Reihenfolge der Schmerzen mit der Reihenfolge der Kapellen etwas für sich hat. Ich selbst kann keine sichere Entscheidung fällen. Bemerkenswert ist daneben noch, daß die Kapelle Anfang des 20. Jahrhunderts den „tschechischen Pfarrangehörigen“[152] zum Gottesdienst diente.

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Diese Datei herunterladen (HSOK01MA ohne Bilder.pdf)HSOK01MA ohne Bilder.pdfkomplett als pdfMichael Hoffmann963 KB