4.2.3.5. Die „Chlumecer[156]“ Kapelle
1693 wurde von einem Mitglied der Familie des Stifters der ersten Mariascheiner Kirche die „Chlumecer Kapelle“ gebaut. Ein anderes Mitglied der Familie Zdenko Leo Liebensteinsky von Kolowrat hatte sie bereits 1629 ein erstes Mal umgebaut, bevor ihr dann Graf Johann Franz von Kolowrat-Krakowsky ihre heutige Form verlieh. Dieser war der Besitzer der Herrschaft Chlumec und ein eifriger Kirchgänger. Im Jahr der Pest 1680 machte er in seinem und im Namen seiner Untertanen „ein Gelöbnis nach Mariaschein“[157]. Daß diese dann seine Herrschaft aussparte, hat seinen Entschluß, die Kapelle zu bauen hervorgebracht oder zumindest gefördert. In der Kapelle ließ er auch ein Wandgemälde aus der ersten Kirche reproduzieren. Nach seiner Herrschaft Chlumec heißt die Kapelle „Chlumecer“ Kapelle. In ihr befindet sich ein Bild mit einer Nachempfindung des Gnadenbildes der Gottesmutter mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoß. Es dürfte deshalb nicht zuletzt dem System Knells folgend den Schmerz Mariä beschreiben, dem diese Kapelle dann wohl auch gewidmet wäre. Dies halte ich für wahrscheinlich, auch wenn ich es nirgends so explizit gefunden habe.